»Alle Kränkungen und Beleidigungen vermerken und sie eines späteren
Tages als Ohrfeigen zurückreichen.« PETER RÜHMKORF
»Stand spät auf, legte mich aber dann wieder hin«. Durch das Jahr
mit dem Buch der Tagebücher
Herausgegeben von Rainer Wieland
Arthur Schnitzler nannte es den »Spucknapf meiner Stimmungen«: das
Tagebuch. Es erzählt von persönlichen Triumphen und Enttäuschungen,
hochfliegenden Plänen und erotischen Phantasien, es ist Beichtstuhl
und Ideenspeicher zugleich. Das Tagebuch muß auf niemanden Rücksicht
nehmen. Wer Tagebuch führt, schreibt aber niemals nur über sich
selbst, er schreibt auch über seine Zeit. Und vielleicht gehören
deshalb so viele Tagebücher zum Schatz der Weltliteratur.Von Samuel
Pepys, den Brüdern Goncourt, Tolstoi, Kafka und Virginia Woolf bis zu
Thomas Mann, Andy Warhol und Martin Walser – die großen
Tagebuchschreiber der Welt kommen in dieser Sammlung zu Wort. Über
tausend Fundstücke voller Einsichten und Indiskretionen von mehr als
160 Autoren hat Rainer Wieland zu einem einzigartigen Buch komponiert:
500 Jahre Tagebücher in einem großen Diarium, das sich über 365 Tage
von Neujahr bis Silvester erstreckt.
»Es macht den Reiz dieses Buches aus, im Privatleben seiner Autoren
zu stöbern, ja Voyeur zu sein; ein Voyeur nicht so sehr des
Anstößigen, sondern Betrachter einer Gedankenwelt, die durch Klugheit
besticht. Rainer Wieland hat sie zusammengestellt. Tag für Tag, Woche
für Woche – zwölf Monate lang – geht er durch das Jahr und sammelt
Tagebucheintragungen bedeutender Persönlichkeiten von Theodor Adorno
über Anne Frank und Christopher Isherwood bis Stefan Zweig. Wer sie
täglich liest, der findet einen Begleiter, der kann getröstet und
beschenkt und manchmal sogar in beste Laune versetzt werden ...«.
Jacques Schuster, DIE WELT
»Das Buch der Tagebücher lädt wie ein
lockendes Labyrinth ein, sich zwischen Banalem, Brillantem und dem
Wüten des Weltgeistes zu verlaufen, Sinn zu finden in dem, was nicht
zusammenpasst ....«
DER SPIEGEL
»Man kann das Buch irgendwo aufschlagen oder das aktuelle Datum
lesen; man findet immer was, oft Anrührendes ....«
Bertram Eisenhauer, FRANKFURTER ALLGEMEINE SONNTAGSZEITUNG
»Wielands behutsam zusammengestelltes Tagebuch-Jahr darf als
zweierlei angesehen werden: Erstens als umfangreiche Einladung, die
Tagebücher der angeführten Personen in voller Länge zu lesen ...
Zweitens als Einladung, sich auf den raschen Wechsel der Zeiten, die
Veränderungen des Schreibstils und die unterschiedliche Bedeutung der
einzelnen Einträge einzulassen. Da stehen Notizen aus dem Krieg, neben
locker-leichten, alltäglichen Berichten über Beziehungen, Ballbesuche
und die Silvesterfeier – Dramen im Kleinen ... Dieser Blick durch die
vielen Schlüssellöcher ist nicht nur für Neugierige empfehlenswert.«
Anna Maria Wallner, DIE PRESSE, Wien
»Die Anordnung erfordert das ganze Können des Herausgebers, und da
zeigt Wieland schon viel Gespür ... Eine gewisse Grundstimmung, ein
Gerüst entsteht dadurch, dass man immer wieder auf bestimmte Autoren
trifft, deren Charakter einem vertraut wird. Jeder der 365 Tage des
Jahres stellt sich sehr vielfältig dar.«
Konrad Holzer, BUCHKULTUR
»Ein Lesefest und ein sehr schön ausgestattetes Buch! Ich bin
sicher: viele Menschen werden dadurch angeregt, selber Tagebuch zu
schreiben.«
Rainer Moritz, SPREERADIO
»Wer Tagebücher liebt, wird dieses Buch lieben. Aber wie ihn lesen,
den noblen, schweren, schönen Band von 700 Seiten? Ihn auf einen Tisch
legen, wo er ein Jahr lang liegen darf. Wie die Bibel. Und jeden
Morgen das aktuelle kalendarische Pensum lesen. Das eint sofort mit
allem Geschick, das kommen könnte.«
Hans-Dieter Schütt, NEUES DEUTSCHLAND